Lintorfer wandern durch die Alpen

Neun Wanderer des Verschönerungvereins Lintorf sind in die Alpen gereist, um eines der schönsten Naturwunder zu bewundern und zu entdecken.

Die Mitglieder des Verschönerungsvereins sind am 20. August aufgebrochen. Ihr Ziel: Die Kitzbühler und Zillertaler Alpen und der Nationalpark Hohe Tauern, also den größten Nationalpark Österreichs und der Alpen sowie eines der größten Schutzgebiete im mitteleuropäischen Raum zu durchqueren.

Verschönerungsverein Lintorf wandert im Hochgebirge des Nationalparks „Hohe Tauern“

„Wir haben die vielfältige Vegetation, die Anpassung der Pflanzen und Tierwelt in der kargen Landschaft, den massiven Rückgang der Gletscher, die Naturgewalt des Wassers, die atemberaubende Landschaft mit dem Ausblick über die Berggipfel, kristallklares Wasser in Seen und Flüsse gesehen und die zufriedenen Menschen in den Bergen kennengelernt“, berichtet Werner Beckmann aus Riesenbeck, der die Wanderung organisiert hat.
In Aschau bei Kirchberg begann um 12 Uhr das Projekt Hochgebirgswandern mit einem moderaten Aufstieg zur Labalm. Drei Stunden dauerte der Anstieg. Aus Sicht der Wanderer „gerade passend zum Einwandern“ für die nächsten Etappen, die den ganzen Tag und mit deutlich steileren An- und Abstiegen geprägt waren.

So war der nächste Tag mit siebeneinhalb Wanderstunden und einer Überquerung des Speikkogel hin zur Sonntagsalm anstrengender. Ein nicht enden wollender Aufstieg auf 2232 m. Das Wetter wurde schlechter, Wind und Kälte machen uns zu schaffen nach einer kurzen Gratwanderung stand uns der steile Abstieg bevor. Der Lohn folgte zugleich: Die atemberaubende Aussicht auf Fauna und Flora sowie das deftige Essen auf der Sonntagsalm (1650 m)  entschädigten uns für die Anstrengungen.

Auch der nächste Tag hatte es in sich nach einem reichhaltigen Frühstück brachen wir schon um 7 Uhr auf. An dem Trattenbach entlang hinauf zur Trattenbach Hochalm (1955 m) und weiter zum Kröndlhorn. Dort besichtigten wir den Kröndlgipfel (2444 m) mit der Gipfelkapelle. Über das Nadernachjoch stiegen wir ab zur Unterkunft Hotel Ronach in Königsleiten (1602 m).  Auf halbem Wege wurden wir vom Almbauern der Bacheralm zu einem Zirbenschnaps eingeladen in der urigen Hütte war es sehr gemütlich und man wollte gar nicht weitergehen, doch unser Ziel diesen Tages war ein Wellness-Hotel und das Wellnessangebot wurde gern in Anspruch genommen.

Am vierten Wandertag fuhren wir morgens pünktlich um 8 Uhr mit dem Taxi auf die Gerlosplatte (1687 m). Von dort wanderten wir über den Leitenkammsteig und durch das Wildgerlostal, um dann zur Zittauer Hütte (2328 m) aufzusteigen. Der Aufstieg führte neben einem Wasserfall, vorbei am Gerlosgletscher, der durch das regnerische und nebelige Wetter kaum zu sehen war. Nach dem relativ feuchten Aufstieg konnten wir unsere Sachen in der Hütte trocknen, um am anderen Morgen unsere Alpenüberquerung fortzusetzen.

An diesem Tag ist unser Ziel die Richterhütte. Doch vorher besteigen wir noch den Roßkopf (2845 m), dessen Gebirge wie ein aus riesigen aufgeschütteten Felsblöcken aussieht, über die wir bis zum Gipfel kletterten. Wieder haben wir einen herrlichen Blick über die Hohen Tauern, mit der Dreiherrenspitze und dem Großvenediger (3.674 m). Natürlich trugen wir uns ins Gipfelbuch ein. Dann wanderten wir weiter über die Roskarscharte (2690 m) und runter zum Rainbach (2185 m). Mit dem Ziel vor Augen waren die letzten Meter hinauf zur Richterhütte (2367 m) nicht mehr schwer. Nach einer gemütlichen Runde gingen wir früh zu Bett. Der Wetterbericht sagte für den nächsten Tag Unwetter und Schneefall vorher.

Unser Bergführer änderte deshalb die Strecke, die weniger rutschig und damit gefährlich war, und entschied mit uns morgens schon um 6:30 Uhr aufzubrechen. Wie sich später zeigte, behielt der Bergführer recht und am späten Nachmittag gewitterte es heftig. Der schwerer Aufstieg zur Windbachscharte (2697 m) wäre bei Unwetter nicht möglich gewesen. Der Abstieg zum Windbach war jedoch länger und steiler und wir waren froh heil am Bach angekommen zu sein. Nach 6,5 km am Bach entlang, wo wir viele Wasserfälle beobachteten, erreichten wir die Baumgrenze und kamen zu unserem heutigen Ziel das Krimmler Tauernhaus (1622 m ).

Nun regnete es, doch in der herrlichen Hütte konnten wir den Abend und die Nacht genießen.

Morgens, ein Blick aus dem Fenster und die Welt hatte sich verändert.  Es hatte aufgehört zu regnen und es war kalt geworden. Die Gipfel der Berge waren vom Schnee weiß gepudert.

Am letzten Wandertag führte uns eine herrliche Etappe über 8,5 km zu den Krimmler Wasserfällen. Mit einem lauten Getöse stürzt das Wasser in mehreren Kaskaden in die Tiefe. Mit einer Fallhöhe von 380 Metern sind sie die größten Wasserfälle Europas und werden geschützt durch den Nationalpark Hohe Tauern. Sie sind beeindruckend, mystisch und einzigartig.

Nach sechs Tagen Anstrengung und diesem Erlebnis waren wir zurück in Lintorf.

In diesen Tagen sind wir ca. 82 km gewandert, wobei in den Bergen mehr die Höhenmeter gezählt werden und dort ging es für uns 5500 Höhenmeter bergauf und 5650 Höhenmeter sind wir bergab gestiegen.